
Auf hoher See verloren zu gehen oder zurückgelassen zu werden ist wahrscheinlich eine der schrecklichsten Situationen, die ein Taucher erleben kann. Allein und verlassen an der Oberfläche inmitten des Meeres zu treiben, möchte man nicht wirklich erleben. Zum Glück geschieht dies nicht allzu oft und mit ein bisschen Kalkül und Vorbereitung kann man die Möglichkeit verloren zu gehen auf ein Minimum reduzieren. Verlass‘ Dich nicht auf Dein Glück allein, wenn Du möchtest, dass man Dich findet.
Taucher können deswegen verloren gehen, weil sie ganz einfach von der Crew des Tauchbootes vergessen worden sind und das Boot ohne sie zurückgefahren ist oder weil sie zu weit weg vom Boot (oder vom Strand) aufgetaucht sind.
Wenn der Tauchbootbetreiber die Personen an Bord durchzählt, kann so gut wie ausgeschlossen werden, dass jemand zurückgelassen wird. Dass aber jemand zu weit weg
vom Boot oder Strand auftaucht, ist nicht so leicht zu vermeiden und kann von folgenden Faktoren abhängen:
Strömungstauchgänge können eine angenehme Taucherfahrung sein. Du solltest aber die dafür erforderliche Erfahrung haben oder mit jemandem tauchen, der darin Erfahrung hat.
Dunkelheit (Nachttauchgänge), Regen und starker Wellengang verschlechtern die Sicht sehr stark
Wenn man sich unter Wasser verirrt, kann das bedeuten, dass Du vom Strand oder Boot weit entfernt bist. An manchen Tauchplätzen kann man schnell verloren gehen
Was, wenn Du wegen was auch immer auftauchst und nicht in der Lage bist, zu dem unbeaufsichtigten Boot zurückzuschwimmen, oder was, wenn das Boot weg ist? Obwohl es allgemeine Praxis in manchen Gegenden ist, das Boot an den Anker zu legen und gemeinsam tauchen zu gehen, sollte das vermieden werden. Solltest Du das erleben, versichere Dich, dass es einen sicheren Ausstieg am Strand gibt. Meistens ist das jedoch nicht der Fall
Denk’ dran, Du kannst vielleicht das Boot oder den Strand sehen, aber Deine Freunde oder die Tauchboot-Crew können Dich vielleicht nicht sehen.
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Du bist nur ein kleiner Punkt inmitten des Meeres. Nur Dein Kopf und die Schultern sind sichtbar, und obwohl man Tauchanzüge, Tauchhauben und BCDs in verschiedenen Farben kaufen kann, sind sie vielleicht doch nicht so einfach zu sehen. Außerdem sind dunkle Farben besonders für Tauchanzüge bei Tauchern beliebter.
Was musst Du also tun, um auf Dich aufmerksam zu machen? Am besten sind helle, grelle Farben.
Obwohl Studien gezeigt haben, dass fluoreszierendes Grün (grüngelb) und fluoreszierendes Orange die Farben mit der höchsten Sichtbarkeit sind, sind dies nicht gerade bei Tauchern beliebte Farben und sind daher auch eher schwer erhältlich. Diese Farben wie auch Hellgelb, Grün und Orange würde aber Deine Sichtbarkeit erhöhen.
Je höher der Kontrast zwischen Dir und der Wasseroberfläche, umso leichter kann man Dich erkennen. Reflektoren (besonders SOLAS-Reflektoren) erhöhen ebenfalls Deine Sichtbarkeit und manche Hersteller integrieren Reflektorstreifen bereits in BCDs, Tauchhauben und Tauchanzüge.
Aber das Tragen von Signalfarben ist nicht alles.
Das Mitführen spezieller Tauchsicherheitsausrüstung wird die Wahrscheinlichkeit immens erhöhen, dass ein verschollener Taucher gesehen und gefunden wird.
