Medizinische FAQs

Hier ist eine Liste der Fragen, die wir im Laufe der Jahre erhalten haben. Die Liste wurde von DAN-Medizinern erstellt und enthält konkrete, wissenschaftlich nachgewiesene Empfehlungen, die unsere Mitglieder berücksichtigen sollten.

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Welche Auswirkungen hat PMS beim Tauchen auf mich?
Das Prämenstruelle Syndrom, auch PMS genannt, das sind wenig verstandene und schlecht definierte psychophysiologische Symptome, unter denen viele Frauen (25-50 % aller Frauen) am Ende ihres Menstruationszykluses, also kurz bevor ihre Menstruation einsetzt, leiden. Zu den Symptomen eines PMS gehören Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Anspannung, Erschöpfung, Depressionen, Kopfschmerzen, Blähungen, Schwellungen, Spannungen in der Brust, Gelenkschmerzen und Essensgelüste. Es wurde festgestellt, dass ein stark ausgeprägtes prämenstruelles Syndrom tiefer liegende emotionale Störungen verstärken kann. Obwohl in manchen Fällen Progesteron verabreicht wird, gibt es keine durchgängige, einfache Behandlungsmethode.

FRAGEN ZUR TAUCHTAUGLICHKEIT

Untersuchungen haben ergeben, dass Frauen während eines PMS häufiger Unfälle haben. Wenn Frauen unter dem prämenstruellen Syndrom leiden, kann es ratsam sein, dass sie während dieser Zeit eher konservativ tauchen. Es ist allerdings wissenschaftlich nicht erwiesen, dass sie dann anfälliger für Dekompressionserkrankungen oder Tauchverletzungen bzw. -unfälle sind.

Außerdem sollten Personen mit depressiven oder anti-sozialen Tendenzen hinsichtlich ihrer Tauchtauglichkeit untersucht werden: Sie könnten ein Gefahr für sich oder ihren Tauchpartner darstellen.


Ich hätte gerne ein paar Informationen dazu, welche Verhütungsmethode die Beste ist und sich am besten mit dem Tauchen verträgt. Ich tendiere zu einer Kupferspirale, da ich dann keine Hormone nehmen muss.
Zurzeit gibt es keine medizinischen Erkenntnisse dazu, welche Verhütungsmethode in Bezug auf Dekompressionsstress besser ist. Es gibt zwar keine klinischen Untersuchungen oder Daten zu Intrauterinpessaren („Spiralen“), dennoch denke ich, dass es keine Kontraindikation zu ihrer Verwendung beim Tauchen gibt.

Im Regelfall gilt: Wenn keine Nebenwirkungen und kein dokumentiertes größeres persönliches Thromboserisiko vorliegen (was allerdings auch Einfluss darauf hat, ob das Empfängnisverhütungsmittel verschrieben werden kann), bestehen beim Tauchen keine Kontraindikationen, wenn Empfängnisverhütungsmittel genutzt werden.

Nichtsdestotrotz wird nachdrücklich dazu geraten, konservativere Tauchprofile zu tauchen (Tauchgänge ohne Dekostopps, nicht mehr als zwei Tauchgänge pro Tag, Maximaltiefe 30 Meter, 70-75 % der maximalen Grundzeit und wenn möglich Verwendung von Nitrox mit für Luft berechneten Tauchzeiten).


Ich habe eine Frage zum Thema Stillen und Tauchen. Meine Frau und ich haben gerade ein Baby bekommen. Sie stillt noch und wenn alles gut läuft, möchte sie das die nächsten vier Monate auch noch weiter tun. Andererseits möchte sie auch sehr gerne bald wieder tauchen gehen. Und so frage ich mich jetzt, ob der Stickstoff, der langsam das Gewebe sättigt und schließlich in die Milch gelangt, Auswirkungen auf das Baby haben kann. Wir tauchen bis auf maximal 30 Meter und stellen sicher, dass wir immer im Rahmen unserer Nullzeitgrenzen bleiben. Gibt es Studien in diesem Bereich? Wie sehen die Auswirkungen auf das Baby aus? Ich denke, meine Frau wird ihre Milch vor dem Tauchen abpumpen, damit sie das Baby mit Stickstoff-freier Milch füttern kann. Aber wie lange dauert es, bis das Brustgewebe entsättigt ist?
Stickstoff sammelt sich in der Muttermilch nicht an. Und selbst wenn dies der Fall wäre, dann bestünde für das Baby dennoch keine Dekompressionsgefahr, wenn es die Milch trinkt. Deine Frau kann also ein paar Wochen nach der Geburt wieder mit dem Tauchen beginnen (generell empfiehlt es sich jedoch, mindestens drei Wochen zu warten und sich von dem „Geburtstrauma“ und den hormonellen Veränderungen zu erholen).

Wir empfehlen, in den ersten paar Monaten innerhalb der Nullzeitgrenzen zu bleiben, d. h. Tauchgänge zu machen, bei denen keine Deko-Stopps nötig sind. Denn es sollte nicht unterschätzt werden, wie sehr die neun Monate Schwangerschaft den Körper verändert haben.

Es kann nur einen Nachteil haben, wenn deine Frau während ihrer Stillzeit tauchen geht: der Druck, mit dem der Taucheranzug auf die Brust wirkt, könnte (in manchen Fällen) dazu führen, dass weniger Milch produziert wird (eine bekannte Methode von Frauen, die mit dem Stillen aufhören wollen und dazu enge Kleidung tragen bzw. sich Verbände um die Brust legen).
Da deine Frau den Taucheranzug aber nicht den ganzen Tag tragen wird, ist das Risiko hier nicht sonderlich hoch.


Ist es sicher, nach dem Tauchen zu stillen?
Ja, Stillen nach dem Tauchen ist sicher. Muttermilch wird nicht durch das Tauchen beeinträchtigt und es besteht auch kein Dekompressionsrisiko für das Kind.

Obwohl sich Stickstoff in allen Geweben und Flüssigkeiten im Körper der Mutter ansammelt, findet das Auswaschen von inerten Gasen nach einem sicheren Tauchgang schnell statt.
Unbedeutende Mengen an Stickstoff können in der Muttermilch vorhanden sein, sind jedoch reaktionsträge und stellen daher kein Risiko für das Kind dar. Da jedoch Bakterien auf der Haut unter einem Neoprenanzug wachsen können, ist es wichtig, die Brüste nach dem Tauchen und vor dem Stillen sorgfältig zu reinigen, damit es nicht zu systemischen Erkrankungen kommt.