Medizinische FAQs

Hier ist eine Liste der Fragen, die wir im Laufe der Jahre erhalten haben. Die Liste wurde von DAN-Medizinern erstellt und enthält konkrete, wissenschaftlich nachgewiesene Empfehlungen, die unsere Mitglieder berücksichtigen sollten.

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Hallo DAN, kann ich mit hohem Blutdruck tauchen?
Grundsätzlich ist ein erhöhter Blutdruck kein Ausschlussgrund für das Sporttauchen. Es kommt allerdings darauf an, wie ausgeprägt der erhöhte Blutdruck ist und ob es bereits typische Folgeschäden gibt, wie sie durch länger bestehenden Bluthochdruck verursacht werden.

Weil erhöhter Blutdruck in den meisten Fällen mit Medikamenten behandelt werden muss, die zum Teil deutliche unerwünschte Nebenwirkungen haben können, muss zunächst festgestellt werden, ob diese Medikamente mit dem Sporttauchen kompatibel sind.


Bei mir wurde ein Patent Foramen Ovale (PFO) Grad II diagnostiziert. Ich weiß, dass ich mich operieren lassen und es durch einen Schirm schließen lassen kann. Wäre dieser Eingriff eine Lösung? Kann ich danach ganz normal tauchen?
Entsprechend der Swiss Underwater and Hyperbaric Medical Society (SUHMS)-Richtlinien darf ein Taucher mit einem PFO Grad II oder III tauchen, wenn er sich an die Regeln des „low bubble diving” hält. Dabei sollte er:
  1. mit dem tiefen Teil des Tauchgangs beginnen und Jo-Jo-Tauchgänge vermeiden (also nicht wiederholt in den 0-10 Meter-Bereich eintreten)
     
  2. seine Aufstiegsgeschwindigkeit in den oberen 10 Metern auf 5 Metern pro Minute reduzieren
     
  3. auf 3 - 5 Metern Tiefe einen Sicherheitsstopp von mindestens 5 -10 Minuten durchführen
     
  4. nicht bis an die Grenze eines Dekompressionstauchgangs tauchen - also keine Tauchgänge machen, die Dekompressionsstopps erfordern
     
  5. vor dem nächsten Tauchgang jeweils eine Oberflächenpause von mindestens 4 Stunden einlegen
     
  6. Maximal zwei Tauchgänge pro Tag durchführen
     
  7. nach einem Tauchgang ein intensives Erwärmen der Haut (z.B. durch Sonnenbaden, heißes Duschen oder einen Saunabesuch) vermeiden
     
  8. mit Nitrox tauchen und dabei Tabellen bzw. Computereinstellungen für Luft verwenden und auf Sauerstofftoxizität achten
     
  9. mit einem speziellen Unterwassercomputer oder einer Software das Risiko reduzieren

 

Darüber hinaus sollte er, um das Risiko eines Übertritts von Bläschen in den arteriellen Blutkreislauf zu reduzieren:

  • auf den letzten 10 Metern des Aufstiegs starke körperliche Anstrengungen (wie Flossenbewegungen oder das Anschwimmen gegen eine Strömung) vermeiden
     
  • nach einem Tauchgang zwei Stunden lang auf anstrengende körperliche Betätigungen verzichten
     
  • in keinem Fall mit einer Erkältung tauchen. Husten und erzwungene Valsalva-Manöver fördern den Übertritt von Bläschen in den arteriellen Blutkreislauf.

 

Nichtsdestotrotz schafft eine Operation jedoch Abhilfe und nach der vollständigen Heilung kann wieder getaucht werden.


Ich bin ein 76 Jahre alter Taucher. Bei einem Belastung-EKG haben die Ärzte bei mir ein Vorhof-Flimmern entdeckt. Nachdem er Urin- und Blutuntersuchungen durchgeführt hat, wurde mir vom Hämatologen Xarelto (Rivaroxaban) verordnet. Kann ich damit weiterhin tauchen?
Das Vorhof-Flimmern war ein neuer Befund beim Belastung-EKG. Das hat die medikamentöse Behandlung mit Xarelto (Rivaroxaban) zur Hemmung der Blutgerinnung erforderlich gemacht.

Vorhof-Flimmern ist zwar eine chronische Erkrankung, wenn sie aber mit einer normalen Herzfrequenz ohne Auffälligkeiten während körperlicher Belastung einhergeht, so, wie es hier der Fall ist, ist sicheres Tauchen weiterhin möglich.


Ich habe zu niedrigen Blutdruck. Kann ich trotzdem Tauchen lernen?
Normalerweise schon! Solange dich der niedrige Blutdruck an Land nicht beeinträchtigt, sollte es beim Tauchen auch keinerlei Probleme geben.

Du solltest trotzdem einen Arzt aufsuchen, bevor du mit dem Tauchen anfängst, damit dieser das noch einmal klinisch überprüfen kann, besonders, wenn du Anzeichen oder Symptome für niedrigen Blutdruck (Hypotonie) bemerkst.