Medizinische FAQs

Hier ist eine Liste der Fragen, die wir im Laufe der Jahre erhalten haben. Die Liste wurde von DAN-Medizinern erstellt und enthält konkrete, wissenschaftlich nachgewiesene Empfehlungen, die unsere Mitglieder berücksichtigen sollten.

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Kürzlich hatte ich folgendes Erlebnis: Als ich nach meinem Tauchgang auftauchte, waren meine Augen blutunterlaufen und ich hatte zwei blaue Augen. Ist Euch so etwas bekannt?
Wie für die luftgefüllten Räume in unseren Nebenhöhlen und Ohren, müssen wir beim Abtauchen ebenso für die luftgefüllten Räume in unserer Tauchmaske den Druck ausgleichen. Versäumt man diesen Druckausgleich durch Ausatmen durch die Nase, wird Unterdruck in der Maske erzeugt.

Dieser Unterdruck erzeugt eine Sogwirkung. Wir nennen dies Masken- oder Gesichtsbarotrauma (“mask squeeze”), was sich unterschiedlich stark auf Weichteilgewebe von Gesicht und Augen auswirken kann.
Das Weichteilgewebe um die Augen schwillt an (periorbitales Ödem), verfärbt sich und manifestiert sich als Rötung oder als Bluterguss (Ekchymose). Die Augen selbst können blutunterlaufen erscheinen. Sofern weder Augenschmerzen noch Sehstörungen auftreten, gibt es keine besondere Behandlung für ein Gesichtsbarotrauma.


Die Verletzungen durch ein Maskenbarotrauma können bis zu zwei Wochen andauern, bis sie ganz abgeklungen sind. Bluterguss und Ödem werden nach einer gewissen Zeit vom Körper selbst abgebaut.
Beim Einzelnen kann sich das Erscheinungsbild noch verschlechtern, bevor es besser wird.

Ein Mediziner oder Augenarzt sollte sich umgehend um Augenschmerzen oder Sehstörungen, wie zum Beispiel verschwommenes Sehen oder teilweisen Verlust des Gesichtsfeldes, kümmern. Diese Symptome sind allerdings selten bei einem Maskenbarotrauma.
Die beste Hilfe bei einem Maskenbarotrauma ist tatsächlich die Prävention: wenn man beim Abstieg durch die Nase ausatmet (wie zum Beispiel natürlicherweise beim Druckausgleich mit dem Valsalva-Manöver), dann ist das Risiko eines Barotraumas des Gesichts gering.


Vor etwa einem Monat machte ich zwei Tauchgänge. Beim ersten tauchte ich 20 Minuten lang auf bis zu 27 Meter, beim zweiten insgesamt 35 Minuten lang bis auf 11 Meter Tiefe. Ich war völlig im Rahmen der Grenzen meines Tauchcomputers, wir machten aber keinen Sicherheitsstopp und ich war wahrscheinlich beim Auftauchen etwas zu schnell. Es ging mir gut, bis ich plötzlich vier Tage nach dem Tauchen einen stechenden Schmerz im Ellenbogen spürte. Wenn ich den Arm nicht benutze, dann habe ich keine Schmerzen. Beim Drehen des Unterarms oder Beugen des Ellenbogens spüre ich aber immer noch einen dumpfen Schmerz. Wäre es möglich, dass die Schmerzen irgendwie mit meinen Tauchgängen zu tun haben?
Wenn du vier ganze Tage lang keine Symptome hattest, dann ist es unwahrscheinlich, dass spätere Symptome mit einer Dekompressionserkankung und deinen Tauchgängen in Zusammenhang stehen. Der Stickstoff, den du während deiner Tauchgänge aufgenommen hast, folgt den physikalischen Grundgesetzen für Gase - sobald der Stickstoff-Parzialdruck in der Umgebungsluft, die wir atmen, auf den Druck auf Meeresspiegelniveau absinkt, kann er nicht länger im Körpergewebe bleiben.

Auch wenn Stickstoff sehr viel langsamer aus dem Körper entweicht als er aufgenommen wird, so muss er dennoch entweichen. Nach dem Tauchen sollte sich deine Stickstoffsättigung innerhalb von 24 Stunden wieder an die Umgebungsluft angepasst haben.
Wenn die Schmerzen nur auftreten, wenn das betroffene Gelenk bewegt wird, ist es wahrscheinlicher, dass es sich um eine Muskel-Skelett-Zerrung oder Verletzung handelt.

Die Schmerzen, die normalerweise mit einer Dekompressionerkrankung einhergehen, werden durch Bewegung oder Ruhen nicht beeinflusst und sind normalerweise recht konstant.
Da das Symptom durch Bewegung aber immer wieder hervorgerufen werden kann, deutet das darauf hin, dass es sich um eine Verletzung handelt, die aufgrund einer Überlastung oder eines wiederkehrende Bewegungsablaufs entstanden ist.
Falls du bisher noch nicht bei deinem Hausarzt warst, dann wäre es gut ihn bald aufzusuchen. Durch eine entsprechende Behandlung können dauerhafte Schäden vermieden werden."


Letzte Woche habe ich ein Salzwasseraquarium mit einer Anemone und einem kleinen Rotfeuerfisch bekommen. Ich sah wie der Rotfeuerfisch durch die Anemone hindurchschwamm und dachte, er würde sie verletzen, also fasste ich ins Aquarium und schob den Fisch weg. Dabei stach er mich in die Finger und jetzt sind sie geschwollen und voller Blasen. Kann ich irgendetwas dagegen tun?
Rotfeuerfische besitzen (genau wie Drachenköpfe und Steinfische) Stacheln an Rücken, Becken und After. Durch sie wird Gift aus den Giftdrüsen in Wunden geleitet. Als normale Reaktion darauf wird die Haut meist rot oder ganz blass, schwillt an und wirft Blasen (Rotfeuerfisch). Die Verletzungen können extrem schmerzhaft und manchmal sogar lebensgefährlich sein (beim Steinfisch).

Behandlung

Wenn die Hand länger in heißes, jedoch nicht kochendes Wasser getaucht wird (43,3 - 45˚ C), kann das die Schmerzen nach dem Stich eines Rotfeuerfisches erheblich lindern. Bei einem Stich von einem Drachenkopf hilft dies allerdings weniger und beim Stich eines Steinfischs nur sehr wenig bis gar nicht.
Trotzdem sollte genau so vorgegangen werden, da die Hitze einige der gefährlichen Substanzen des Giftes deaktiviert. Hat man den Eindruck, dass die verletzte Person vergiftet wurde oder sie schwach, kurzatmig oder bewusstlos ist bzw. sie sich übergibt, dann muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Die Wunde wird standardmäßig versorgt, d.h. bei einer Wunde mit Blasen würde man ein antiseptisches Mittel auftragen (z.B. Silbersulfadiazin- oder Bacitracin-Salbe) und täglich den Verband wechseln.
Die Heilung eines Drachenkopfstiches dauert häufig mehrere Wochen oder Monate und muss daher durch einen Arzt beobachtet werden. Zur Behandlung von Steinfischstichen steht Ärzten ein Gegengift zur Verfügung.


Kann man mit einem perforierten Trommelfell tauchen?
Ein perforiertes Trommelfell kann beim Tauchen oder aus anderen Gründen entstehen. Die meisten Trommelfellverletzungen heilen spontan wieder ab.

FNach angemessener Heilungszeit kann mit dem Tauchen wieder begonnen werden, wenn der Arzt meint, dass es gut verheilt ist, und die eustachische Röhre keine Probleme verursacht.
Gewöhnlicherweise beträgt die Heilungszeit etwa zwei Monate. Falls die Perforation nicht heilt, kann ein HNO-Chirurg die Öffnung operativ verschließen.
Nach dem Abheilen gilt dasselbe wie oben. Falls es nicht heilt, ist es wichtig, auf chronische Nasen- und Nebenhöhlenprobleme zu prüfen.

Chronische Perforationen, die nicht heilen, sind eine Kontraindikation zum Tauchen. Der Gebrauch von Ohrstöpseln wird in diesem Fall von manchen empfohlen, ist jedoch umstritten. Falls nämlich Wasser eintritt, kann eine schwerwiegende Infektion entstehen."


Dies ist KEIN Notfall. Ich habe eine Frage: ich bin Musiker (Saxophon, Flöte, Klarinette) und würde gerne wissen, wie lange ich nach dem Tauchen warten soll bis ich wieder ein Instrument spielen kann ohne einen Dekompressionsunfall zu riskieren. Nach einem Tauchgang empfiehlt es sich jegliche körperliche Anstrengung zu vermeiden. Ich warte immer bis mein Galileo Sol Tauchcomputer keine Entsättigungszeit mehr anzeigt. Gibt es da irgendwelche Richtlinien?
Im Falle von Blasinstrumenten besteht die Gefahr eines Druckanstiegs im Brustkorb, der selbst unter idealen anatomischen Bedingungen die Arterialisierung möglicherweise vorhandener venöser Blasen sowie einen kardialen oder intrapulmonalen Rechts-Links-Shunt zur Folge haben kann.

Die Ursache sind erhebliche Mengen venöser Gasblasen (VGE), die den Druck in der rechten Kammer erhöhen und die Filterfunktion der Lunge erzwingen. Das Ende der Entsättigungszeit auf dem Galileo Tauchcomputer abzuwarten ist nicht falsch, aber etwas übervorsichtig.

Das Problem sind möglicherweise vorhandene VGE, die bei Sporttauchgängen nach 3 Stunden nach dem Auftauchen nicht festzustellen sind.
Die Zeit sollte bei fortgeschrittenen bzw. technischen Tauchgängen verlängert werden.
Aber auch in diesem Fall lassen sich VGE nach 4-6 Stunden kaum feststellen.


Kann man mit Cochlear-Implantaten tauchen?
Tauchen ist ein Sport, der einige Risiken mit sich bringt, und wer taub ist oder am Ohr operiert wurde ist beim Gerätetauchen wahrscheinlich besonders gefährdet.

Die Frage, wann ein Taucher nach einer Implantation wieder tauchen kann, lässt sich wie folgt beantworten: man sollte nach der Implantation mindestens 3 Monate warten, in der Lage sein auf dem operierten Ohr einen Druckausgleich zu machen und das Ohr muss vollständig verheilt sein.
Außerdem dürfen keine Symptome wie Schwindel, Gleichgewichtsprobleme und Schmerzen mehr vorhanden sein und das post-operative Hämatotympanon (Blut hinter dem Trommelfell) muss sich vollständig aufgelöst haben.
Das Ergebnis der mikroskopischen Untersuchung auf Fisteln muss negativ sein und das Trommelfell sollte die Elektrode bei maximaler medialer Exkursion nicht berühren. (Dein Arzt wird vorsichtig Luft in deinen Gehörgang blasen, um zu sehen, ob dir schwindelig wird, wenn das Trommelfell die CI-Elektrode berührt).

Deine neurologische Untersuchung sollte unauffällig sein. Diskutiere diese Empfehlungen unbedingt mit deinem Ohrenarzt bzw. deiner Ohrenärztin und folge seinem/ihrem Rat.


Ich habe eine Frage zum Ausgasen meines Körpers. Ich bin technischer Taucher und nach tiefen Tauchgängen immer ziemlich erschöpft. Ich habe mit meinen Gradientenfaktoren experimentiert, aber das Problem ist bleibt. Mein ganzer Körper ist tätowiert (bis auf meinen Kopf und meine Füße). Meine Frage: dauert das Ausgasen wegen der Tinte in meinem Körper länger oder ist das nur ein Märchen?
Das hat keinen Einfluss auf die Ausgasungsrate. Die Entsättigungsrate ist von Mensch zu Mensch und von Tag zu Tag unterschiedlich.

Der einzige logische Ansatz ist also die Sättigung zu reduzieren – das lässt sich über die Tiefe, Tauchzeit und Stickstoffkonzentration (Inertgas) in der Luftmischung berechnen.


Wenn keine Druckkammer vorhanden ist, empfiehlt DAN dann die Behandlung eines Tauchers mit DCS durch In-Wasser-Rekompression?
DAN rät davon ab, einen Taucher mit DCS-Symptomen einer Rekompressionsbehandlung im Wasser zu unterziehen, bei der er Standardluft atmet. In manchen Teilen der Welt werden Taucher mit einer In-Wasser-Rekompression behandelt, weil es keine Druckkammern gibt.

Früher wurden Taucher unter der Verwendung von U.S. Navy-Behandlungstabellen in Druckkammern behandelt und mussten dabei Luft statt Sauerstoff atmen. Die Misserfolgsquote dabei war hoch.
Es ist unwahrscheinlich, dass eine In-Wasser-Rekompression mit Luft effektiver ist als diese alten Behandlungstabellen. Behandlungen durch In-Wasser-Rekompression, bei der der jeweilige Taucher Sauerstoff statt Standardluft atmet, werden bislang in einigen Regionen der Welt erfolgreich durchgeführt.
In-Wasser-Rekompressionen bringen aber ihre ganz eigenen Risiken mit sich. Man sollte nicht versuchen, eine solche Behandlung ohne die notwendige Ausbildung und Ausrüstung und ohne jemanden, der den Gesundheitszustand des Tauchers aus medizinischer Sicht einschätzen kann, durchzuführen. Wer Zeuge eines Tauchunfalls wird, hat meist nicht die notwendigen Fähigkeiten und Ressourcen zur Durchführung einer In-Wasser-Rekompression.

DAN empfiehlt momentan keinerlei Form von In-Wasser-Rekompression.


Ich war übers Wochenende tauchen und machte dabei jeden Tag drei Tauchgänge, den letzten ungefähr gegen 12 Uhr am Sonntag. An beiden Tagen hatte ich Probleme mit dem Druckausgleich und beim letzten Tauchgang einen Reverse Block. Ich kann ganz normal hören und habe keine Schmerzen, aber auf der einen Seite meines Halses sind kleine Bläschen, auf die ich drücken kann, die aber nicht wehtun. Ist euch so etwas schon einmal untergekommen?
Luftbläschen treten normalerweise nicht unter der Haut am Hals oder an einer anderen Körperstelle auf. Obwohl es den Anschein haben mag, dass diese eingeschlossene Luft aus dem Mittelohr stammen könnte, wäre das eher ungewöhnlich, da du keine Ohrenschmerzen oder sonstige Symptome wie z.B. ein Klingeln oder ein Rauschen im Ohr und auch keinen Hörverlust hast.

Ein Mittelohrbarotrauma kann leicht das Trommelfell oder eine der anderen empfindlicheren inneren Membrane verletzen, die für die Übertragung von Geräuschen im Ohr zuständig sind.
Obwohl sich das nicht mit Sicherheit sagen lässt, ist es doch wahrscheinlicher, dass es sich um eingeschlossene Luft - oder ein subkutanes Emphysem - infolge eines Lungenbarotraumas handelt. Manchmal kommt es in den Lungen zu Überdruck, beispielsweise wenn es Probleme beim Druckausgleich gibt.

Der Überdruck kann entstehen, wenn man versucht gewaltsam Luft in die Nebenhöhlen und ins Mittelohr zu blasen.
Das kann den Druck auf die Lufträume in den Lungen erhöhen und dazu führen, dass Luft durch das Lungengewebe entweichen kann und in Richtung Schulter, Hals oder sogar ins Gesicht wandert.

Bei einem subkutanen Emphysem ist keine Rekompressionsbehandlung erforderlich.
Du solltest dich aber von deinem Arzt untersuchen lassen, damit er die Ursache für die Luftblasen feststellen kann.


Die meisten Touristen brauchen 24 Stunden bis sie unsere Urlaubsorte hier in Thailand erreicht haben. Mir ist aufgefallen, dass viele Touristen sofort nach ihrer Ankunft mit dem Tauchen beginnen und auch ziemlich viel Alkohol trinken. Ist die Gefahr einer Dekompressionserkrankung nach einem langen Flug nicht sehr viel höher, wenn man schon mit dem Tauchen beginnt, sobald man ankommt? Sollten sie nicht besser einen Tag warten, ehe sie tauchen?
Bei langen Flügen, vor allem wenn Reisende mehrere Zeitzonen durchqueren, kann es zu leichter Dehydrierung kommen. Auch Alkoholkonsum kann zu Dehydrierung führen. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass Dehydrierung einen Taucher eher anfällig für eine Dekompressionserkrankung macht, da das Inertgas (beim Tauchen Stickstoff) bei einer dehydrierten Person schlechter ausgespült wird.

Die Beweise dafür, dass es am ersten Tag einer Tauchreise häufiger zu Dekompressionserkrankungen kommt, reichen jedoch nicht aus, um eine 24-stündige Wartezeit vor dem ersten Tauchgang nach einem Flug zu empfehlen.

Nichtsdestotrotz unterstützen die Beweise jedoch den guten Rat, das Tauchen langsamer anzugehen und mit weniger, flacheren und konservativeren Tauchgängen zu beginnen. Dies gilt vor allem dann, wenn eine lange Reise hinter dem Taucher liegt, es Potenzial für zusätzliche Dehydrierung gibt, die letzten Tauchgänge länger zurückliegen, mit unbekannter, geliehener Ausrüstung getaucht wird, man sich am Tauchplatz nicht auskennt, usw.

Taucher, die es langsam angehen lassen, können sich auch ausruhen und wieder genug Flüssigkeit aufnehmen, sie können sich an ein neues Klima und eine neue Zeitzone gewöhnen und sich mit der neuen bzw. ausgeliehenen Ausrüstung vertraut machen.


Nächsten Monat werde ich auf den Rinjani in der Nähe von Bali steigen und davor sind ein paar Tauchgänge geplant. Nachdem ich gebucht hatte, ist mir aufgefallen, dass mein Reiseplan etwas enger gestrickt ist als ich dachte und daher brauche ich nun Informationen zum Thema Sicherheit nach dem Tauchen. Geplant ist, morgens zwei (Flaschen-)Tauchgänge bis maximal 18 m zu machen und dann den Rest des Tages zu entspannen. Am Tag darauf geht es dann ans Bergsteigen und es sieht so als würden wir die 2.700 Meter erreichen. Während der nächsten drei Tage bleiben wir immer auf einer Höhe von 2.500 Metern oder höher. Ich versuche Informationen zu finden, aber da man beim Fliegen sehr viel höher ist und das aber über einen kürzeren Zeitraum hinweg, bin ich jetzt ein bisschen verwirrt. Könnten Sie mir bitte, was meinen Reiseplan angeht, einen Rat zum Thema Sicherheit geben?
Wenn man in Höhen aufsteigt, die über rund 700 Metern liegen, dann gelten dieselben Empfehlungen wie für das Fliegen nach dem Tauchen.

In Ihrem Fall empfiehlt DAN eine Oberflächenpause von mindestens 18 Stunden. Und bei jeglicher Art von Dekompression während des Tauchgangs sollte die Oberflächenpause um einige Stunden verlängert werden.


Wie lange sollte ich nach einem perforierten Trommelfell mit anschließender Ohrentzündung warten bis ich wieder tauchen kann? Vor drei Wochen habe ich mich verletzt und ich wüsste jetzt gerne, ob es nun eine Frage von Wochen oder eher von Monaten ist, bis ich wieder ins Wasser kann.
Es ist schwierig zu sagen, wie lange du dem Wasser nach einem perforierten Trommelfell fern bleiben musst, denn das ist von dem Schaden abhängig, den die Ohrentzündung angerichtet hat und davon, wie schnell alles verheilt. Sicher ist, dass es einige Wochen dauern wird, bis das Trommelfell wieder ganz verheilt ist und die Druckunterschiede wieder aushält, die beim Tauchen unvermeidbar sind.

Du wirst mit deinem HNO-Facharzt sprechen müssen und, wenn er feststellt, dass die Perforation vollständig geschlossen ist, musst du nachfragen, wie lange es seinen Untersuchungen entsprechend dauern wird, bis das Trommelfell seine volle Stärke wieder hat.
Leider ist es möglich, dass sich das Trommelfell nach einer ernsthaften Entzündungsverletzung nicht spontan innerhalb der zu erwartenden sechs Wochen schließt und dass ein operativer Eingriff nötig ist.
Nach der Operation muss eine angemessene Zeit für die Heilung eingerechnet werden, bis das Trommelfell wieder Druckveränderungen aushalten kann."


Ich habe im Internet gelesen, dass Korallen unter meiner Haut weiterwachsen können. Stimmt das?
Nein. Korallen können nicht im menschlichen Organismus wachsen. Korallen sind Meeresbewohner und nicht in der Lage außerhalb des marinen Lebensraumes zu überleben. Es gibt Bakterien, Parasiten und andere Organismen, die Leben und Fortpflanzung im Laufe der Evolution an menschliche Gewebe angepasst haben.

Although both humans and coral are members of the kingdom Animalia, their tissues and body systems are incompatible.

Korallen gehören aber nicht dazu. Systematisch gehören beide, Menschen und Korallen, zwar zu den Tieren (biologisch: Animalia), ihre Gewebe und Organsysteme passen jedoch nicht zusammen. Wenn Du Dich verletzt hast, aktiviert und verstärkt Dein Körper die Bildung von Leukozyten (Weiße Blutkörperchen).

Diese Leukozytenbildung trägt zur Bildung von Eiter bei, der sich an verletzten Stellen sammeln kann, und fördert die Beseitigung von Fremdkörpern.
Wenn der Körper nicht in der Lage ist, Fremdkörper (wie zum Beispiel Korallen) zu beseitigen, kapselt er die fremde Substanz mit Immunzellen ein, bildet also ein sogenanntes Granulom. Wenn das der Fall ist, kann man an der Stelle unter der Haut einen Knoten fühlen.

Man sollte darauf achten, wenn sich solche Verletzungen entzünden (Infektionszeichen manifestieren sich als Rötung, Schwellung, Wärme und Schmerz). Aber sei beruhigt! Korallen wachsen nicht unter Deiner Haut.


Warum dauern die Symptome der Dekompressionskrankheit (DCS) länger an als die 12 bis 18 Stunden, die es dauert, den Stickstoff abzuatmen? Führen die Bläschen, die DCS verursachen, zu anderen länger anhaltenden Problemen im Körper? Wenn das der Fall ist, warum helfen Druckkammerfahrten DCS-Symptome zu lindern selbst nach einem oder mehreren Tagen und auch wenn der Level von Inertgas im Körper nicht mehr erhöht ist?
DCS kann sich auf verschiedenste Weise manifestieren und die Zeichen und Symptome hängen von den befallenen Organsystemen ab. DCS wird gewöhnlich von einer großen Menge kleiner Bläschen ausgelöst, die das Gewebe mechanisch schädigen und die Versorgung mancher Körperareale mit Blut verhindern.

Irritationen des Endotheliums (Zellen, die die Blutgefäße innen auskleiden) können stattfinden, was zu entzündungsähnlichen Reaktionen führen kann, die dazu führen können, dass Thrombozyten eine Gerinnung auslösen und weiße Blutkörperchen sich ansammeln.

Die Entzündung und Gewebeschädigung brauchen einige Zeit zum Heilen. Das ist der Grund dafür, warum DCS länger andauert als die Zeit zum Auswaschen oder Abatmen des Inertgases. Eine hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT) kann noch Tage oder Wochen nach einem Tauchgang helfen, weil sie bedeutende entzündungshemmende Eigenschaften hat und verletztes Gewebe mit Sauerstoff versorgt und dadurch die Heilung fördert.

HBOT wird regelmäßig nach Gewebeschäden, Entzündungen und anderen Verletzungen angewendet und es bleibt kein Inertgas übrig. In diesen Fällen soll die Behandlung nur die Heilung fördern. Wenn allerdings die HBOT bereits kurz nach der Verletzung angewendet wird, dann fördert sie außerdem die Auswaschung des Inertgases.


Ich hatte neulich eine Stapedektomie. Kann ich tauchen und was sind die Risiken, auf die ich achten muss?
Hals-Nasen-Ohren (HNO)-Chirurgen mit tauchmedizinischer Ausbildung haben unterschiedliche Meinungen dazu, ob es gut ist, nach einer Stapedektomie zu tauchen.

Eine Stapedektomie ist eine Operation, mit der man den Verlust des Gehörs behandelt, indem der Steigbügel (das Gehörknöchelchen „Stapes“) im Mittelohr durch eine Prothese ersetzt wird.

Die Diskussion bezieht sich auch auf das Tauchen mit jeglicher Art von Ohrverletzung/-erkrankung, die das Risiko eines bleibenden Hörschadens vergrößert. Jeder, der taucht, setzt sein Gehör einer Gefahr aus. Barotraumata (Druckverletzungen) des Mittel- und Innenohres erhöhen das Risiko eines Hörverlustes.

Während manche HNO-Fachärzte Patienten mit bestehenden Ohrproblemen absolut vom Tauchen abraten, sind andere HNO-Fachärzte der Meinung, dass Patienten, die die möglichen Gefahren kennen und akzeptieren, tauchen können. Nur eine begrenzte Anzahl Studien berichtet von einer kleinen Zahl Patienten, die nach einer Stapedektomie tauchten.

Die Ergebnisse aus diesen Stichproben zeigen, dass die Patienten im Vergleich mit einer Kontrollgruppe von Tauchern kein erhöhtes Verletzungsrisiko haben, vorausgesetzt, sie können den Druck in ihren Ohren und Nasennebenhöhlen, der sich durch den Außendruck verändert, sicher ausgleichen. Wenn der Druckausgleich nicht klappt, können die Folgen für Patienten mit vorangegangener Stapedektomie verheerender sein.

Wenn es nicht möglich ist, den Druck im Mittelohr richtig auszugleichen oder man dies zu kräftig macht, kann die Stapes-Prothese gelöst und versetzt werden. Um sie wieder zu richten, muss operiert werden, was zum permanenten Hörverlust führen kann. Tauchen nach einer Stapedektomie kann die Gefahr bergen, dass durch die Beschädigung der Prothese das runde oder das ovale Fenster der Schnecke verletzt wird.

Eine derartige Verletzung kann sowohl den Hörsinn als auch den Gleichgewichtssinn für immer beeinträchtigen. Zusammengefasst: Das Verletzungsrisiko ist nicht unbedingt größer als das anderer Taucher, aber eine Verletzung kann schwerwiegendere Folgen haben.

Bevor man also beschließt zu tauchen, ist es wirklich das Beste, dies genau mit einem Arzt zu erörtern und eine radikal ehrliche Risiko-/Nutzen-Analyse auf Basis der vorhandenen Informationen zu machen."


Wenn ich keine Neoprenhaube trage, habe ich keine Probleme mit dem Druckausgleich meiner Ohren. Wenn ich aber eine Haube trage, habe ich immer große Schwierigkeiten. Warum ist das so ein Unterschied?
Wenn wir mittels Valsalva-Manöver oder anderer Druckausgleichsmethode den Druck im Mittelohr erhöhen, wölbt sich das Trommelfell leicht nach außen.

Wenn der Gehörgang frei ist und den Druck weiterleiten kann, lässt sich das Wasser im Gehörgang infolgedessen leicht bewegen und verdrängen.

Eine Haube, die eng am Außenohr anliegt, kann die Bewegung des Wassers stark einschränken und damit den Druckausgleich behindern.

Man kann dem leicht Abhilfe schaffen, indem man einen Finger nah am Ohr unter die Haube schiebt; dann lässt sich das Wasser leichter bewegen.

Eine andere Möglichkeit, die manche Taucher wählen, ist, ein Loch in die Innenseite der Haube in Höhe des Gehörgangs zu schneiden, und zwar nur durch die innere Neoprenschicht. Die Außenschicht wird intakt gelassen.
Somit steht dem Wasser weniger Widerstand entgegen und es kann leichter verdrängt werden.


Hallo DAN, kann ich mit hohem Blutdruck tauchen?
Grundsätzlich ist ein erhöhter Blutdruck kein Ausschlussgrund für das Sporttauchen. Es kommt allerdings darauf an, wie ausgeprägt der erhöhte Blutdruck ist und ob es bereits typische Folgeschäden gibt, wie sie durch länger bestehenden Bluthochdruck verursacht werden.

Weil erhöhter Blutdruck in den meisten Fällen mit Medikamenten behandelt werden muss, die zum Teil deutliche unerwünschte Nebenwirkungen haben können, muss zunächst festgestellt werden, ob diese Medikamente mit dem Sporttauchen kompatibel sind.


Bei mir wurde ein Patent Foramen Ovale (PFO) Grad II diagnostiziert. Ich weiß, dass ich mich operieren lassen und es durch einen Schirm schließen lassen kann. Wäre dieser Eingriff eine Lösung? Kann ich danach ganz normal tauchen?
Entsprechend der Swiss Underwater and Hyperbaric Medical Society (SUHMS)-Richtlinien darf ein Taucher mit einem PFO Grad II oder III tauchen, wenn er sich an die Regeln des „low bubble diving” hält. Dabei sollte er:
  1. mit dem tiefen Teil des Tauchgangs beginnen und Jo-Jo-Tauchgänge vermeiden (also nicht wiederholt in den 0-10 Meter-Bereich eintreten)
     
  2. seine Aufstiegsgeschwindigkeit in den oberen 10 Metern auf 5 Metern pro Minute reduzieren
     
  3. auf 3 - 5 Metern Tiefe einen Sicherheitsstopp von mindestens 5 -10 Minuten durchführen
     
  4. nicht bis an die Grenze eines Dekompressionstauchgangs tauchen - also keine Tauchgänge machen, die Dekompressionsstopps erfordern
     
  5. vor dem nächsten Tauchgang jeweils eine Oberflächenpause von mindestens 4 Stunden einlegen
     
  6. Maximal zwei Tauchgänge pro Tag durchführen
     
  7. nach einem Tauchgang ein intensives Erwärmen der Haut (z.B. durch Sonnenbaden, heißes Duschen oder einen Saunabesuch) vermeiden
     
  8. mit Nitrox tauchen und dabei Tabellen bzw. Computereinstellungen für Luft verwenden und auf Sauerstofftoxizität achten
     
  9. mit einem speziellen Unterwassercomputer oder einer Software das Risiko reduzieren

 

Darüber hinaus sollte er, um das Risiko eines Übertritts von Bläschen in den arteriellen Blutkreislauf zu reduzieren:

  • auf den letzten 10 Metern des Aufstiegs starke körperliche Anstrengungen (wie Flossenbewegungen oder das Anschwimmen gegen eine Strömung) vermeiden
     
  • nach einem Tauchgang zwei Stunden lang auf anstrengende körperliche Betätigungen verzichten
     
  • in keinem Fall mit einer Erkältung tauchen. Husten und erzwungene Valsalva-Manöver fördern den Übertritt von Bläschen in den arteriellen Blutkreislauf.

 

Nichtsdestotrotz schafft eine Operation jedoch Abhilfe und nach der vollständigen Heilung kann wieder getaucht werden.


Ich bin ein 76 Jahre alter Taucher. Bei einem Belastung-EKG haben die Ärzte bei mir ein Vorhof-Flimmern entdeckt. Nachdem er Urin- und Blutuntersuchungen durchgeführt hat, wurde mir vom Hämatologen Xarelto (Rivaroxaban) verordnet. Kann ich damit weiterhin tauchen?
Das Vorhof-Flimmern war ein neuer Befund beim Belastung-EKG. Das hat die medikamentöse Behandlung mit Xarelto (Rivaroxaban) zur Hemmung der Blutgerinnung erforderlich gemacht.

Vorhof-Flimmern ist zwar eine chronische Erkrankung, wenn sie aber mit einer normalen Herzfrequenz ohne Auffälligkeiten während körperlicher Belastung einhergeht, so, wie es hier der Fall ist, ist sicheres Tauchen weiterhin möglich.


Ich habe zu niedrigen Blutdruck. Kann ich trotzdem Tauchen lernen?
Normalerweise schon! Solange dich der niedrige Blutdruck an Land nicht beeinträchtigt, sollte es beim Tauchen auch keinerlei Probleme geben.

Du solltest trotzdem einen Arzt aufsuchen, bevor du mit dem Tauchen anfängst, damit dieser das noch einmal klinisch überprüfen kann, besonders, wenn du Anzeichen oder Symptome für niedrigen Blutdruck (Hypotonie) bemerkst.


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